Radsport erfreut sich großer Beliebtheit
Die Vereine zählen viele Sportler, das Wegenetz wächst und immer mehr Menschen steigen im Alltag aufs Zweirad um.
In Luxemburg waren im vergangenen Jahr 136.800 Personen in einem Sportverein lizenziert, was 20 Prozent der Bevölkerung entspricht. Zwar sind Fußball, Tennis und Basketball die Top-3-Sportarten mit den meisten Lizenznehmern. Doch ist auch der Radsport mit etwas mehr als tausend registrierten Sportlern sehr beliebt. Sie gehören laut dem luxemburgischen Radsportverband FSCL 35 angeschlossenen Vereinen an.
So kommen rein statistisch 1,5 lizenzierte Radfahrer auf 1.000 Einwohner. Damit liegt das Land auf einem ähnlichen Niveau wie Frankreich, wo das Verhältnis bei 1,6 liegt, und Deutschland, das 1,8 lizenzierte Radfahrer pro 1.000 Einwohner zählt. Fortschrittlicher ist allerdings unser belgischer Nachbar mit 4,2 lizenzierten Radfahrern pro 1.000 Einwohner.
In Luxemburg sind 219 Jugendliche unter 17 Jahren in den angeschlossenen Vereinen lizenziert – das sind etwas mehr als 20 Prozent aller Lizenznehmer. Der Verband legt besonderen Wert darauf, dass Jugendliche unter bestmöglichen Sicherheitsbedingungen trainieren, da das Radfahren im Verkehr riskant sein kann. Aus diesem Grund ist die FSCL kürzlich eine Partnerschaft mit dem ACL eingegangen, um Jugendlichen das Training auf der Kartbahn in Monnerich zu ermöglichen.
Das Radwegenetz in Luxemburg befindet sich weiter im Ausbau. Derzeit umfasst es rund 770 Kilometer. Der Staat hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: In den kommenden Jahren soll es 950 Kilometer zählen. Diese bedeutende Erweiterung zeugt von einem Mentalitätswandel. Derzeit gibt es im Land 23 Radwege, von denen einige direkt mit denen der Nachbarländer verbunden sind und grenzüberschreitende Abschnitte bilden, wie „Vélo sans frontières“ entlang der Mosel, der Saar und der Sauer. Dieses Netz umfasst zwölf Routen in drei Ländern. Die Vennbahn ist eine der längsten Radrouten mit 125 Kilometern und führt durch Deutschland, Belgien und Luxemburg –von Aachen über Ostbelgien bis nach Ulflingen.
Neue regionale Beschilderung
Um das Radfahrerlebnis zu verbessern, hat die Regierung eine einheitliche Beschilderung des regionalen Radwegenetzes angekündigt. Ein Pilotprojekt läuft derzeit in der Region Müllerthal, wo 750 Schilder aufgestellt und 200 Kilometer zusätzliche Radwege ausgeschildert werden. Ziel ist es, diese neue Beschilderung bis 2028 im gesamten regionalen Radwegenetz fertigzustellen und so ein touristisches Angebot zu schaffen, das für alle Radfahrer geeignet ist, von Familien bis hin zu Sportlern.
Leuchtturm-Event „Vëlosummer“
Eine der beliebtesten Initiativen ist der „Vëlosummer“, eine jährliche Veranstaltung, bei der ausgewählte Straßen des Landes vorübergehend Radfahrern vorbehalten bleiben. Die Ausgabe 2025, die vom 19. Juli bis zum 17. August stattfindet, bietet Radtouren durch mehr als 60 Gemeinden. Radfahrer entdecken dabei nicht nur die schönsten Ecken Luxemburgs. Das Event soll auch den Radsport als Freizeitmöglichkeit und das Rad als Verkehrsmittel im Alltag fördern. Im vergangenen Jahr machten 31.000 Radbegeisterte mit – ein voller Erfolg und ein Anstieg der Teilnehmerzahl um 30 Prozent im Vergleich zu 2023.
Ein Umdenken ist im Gange
Trotz dieser Fortschritte: Im Jahr 2021 wurde nur auf zwei Prozent aller täglichen Wege das Rad genutzt. Die jüngsten Zahlen zeigen jedoch eine positive Entwicklung. Im Jahr 2023 verzeichnete die Stadt Luxemburg mehr als eine Million mit dem Fahrrad zurückgelegte Wege, was einem Anstieg von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Aufwärtstrend ist besonders bei Fahrten zwischen dem Wohnort und dem Arbeitsplatz, beim Einkaufen und bei Familienausflügen zu beobachten.
Artikel erstellt mit der FSCL