In unserer fundierten Analyse haben wir 31 Winterreifen hinsichtlich Fahrsicherheit, Umweltbilanz und Laufleistung auf den Prüfstand gestellt.
Wir stellen Ihnen mit unserem aktuellen Reifentest eine ausführliche Analyse von 31 Winterreifen der Dimension 225/40 R18 zur Verfügung. Diese Reifengröße wird für Kompaktwagen und sportliche Limousinen immer beliebter. So viele Modelle wie noch nie wurden getestet: sechs Premium-Reifen, elf Markenreifen mit dem Label „hochwertig“ und 14 sogenannte „wirtschaftliche“ Modelle. Unser Ziel: Autofahrern eine klare und fundierte Kaufempfehlung geben, basierend auf den Ergebnissen in Sachen Verkehrssicherheit, Umweltbilanz, Laufleistung und natürlich dem Bremsweg auf trockener, nasser, verschneiter und vereister Fahrbahn.
Allgemein heißt es oft, dass alle Reifen von guter Qualität sind. Die Ergebnisse zeigen aber ein differenzierteres und zum Teil erschreckendes Bild. Elf von 14 Modellen aus dem Segment „wirtschaftlich“ erhielten die Note „mangelhaft“ in Bezug auf die Verkehrssicherheit. Sie stellen für Fahrer ein echtes Risiko dar. Unter den sogenannten „hochwertigen“ Reifen sind drei von elf nicht empfehlenswert, während lediglich vier von sechs Premium-Modellen im Hinblick auf die Verkehrssicherheit mit „gut“ benotet wurden.
Die Umweltbilanz (Verschleiß, Leistung, Effizienz) relativiert das Ergebnis geringfügig: Die sechs getesteten Premium-Reifen – darunter Goodyear UltraGrip Performance 3 und Michelin Pilot Alpin 5 – stehen in der Gesamtbewertung ganz oben. Einige Modelle aus dem Segment „wirtschaftlich“ wie der Momo W-20 North Pole und der Matador MP93 Nordicca schlagen sich gut, sind aber dennoch mit Vorsicht in Betracht zu ziehen. Unsere Testergebnisse zeigen erneut: Vor allem im Winter sollte niemals der Preis, sondern vor allem die Fahrsicherheit an erster Stelle stehen.
Bremsen auf nasser Fahrbahn: Abweichungen von bis zu 15 Metern
Unsere Tests zeigen besorgniserregende Unterschiede im Hinblick auf das Bremsen auf nasser Fahrbahn bei Winterreifen der Dimension 225/40 R18 auf. Bei unseren Bremstests auf nasser Fahrbahn und bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h unterscheiden sich einige Reifen recht deutlich. Während beispielsweise der Goodyear UltraGrip Performance 3 nach 31,7 Metern das Fahrzeug vollständig zum Stehen bringt, benötigt der Syron Everest 2 dafür zusätzliche 15 Meter. Sie sollten sich also unbedingt für hochwertige Reifen entscheiden – vor allem unter winterlichen Bedingungen, wenn jeder Meter zählt.
Insgesamt bilden elf sogenannte „wirtschaftliche“ Modelle die Schlusslichter der Gesamtbewertung mit Leistungsdaten, die als „schwach“ eingestuft werden. Von diesen Modellen können wir nur abraten.
Goodyear UltraGrip Performance 3: perfekter Kompromiss zwischen Fahrsicherheit und Laufleistung
Gesamtbewertung: 2 – gut
Der Goodyear UltraGrip Performance 3 positioniert sich dank ausgezeichneter Fahrsicherheit und beeindruckender Umweltbilanz als einer der besten Winterreifen in unserem Test.
Er sorgt auf trockener Fahrbahn und sogar bei Ausweichmanövern für präzises und sicheres Fahrverhalten. In Extremsituationen wird zwar leichtes Übersteuern beobachtet, doch der Bremsweg ist mit 42,3 Metern (von 100 auf 0 km/h) überdurchschnittlich kurz, weshalb der Reifen eine sehr gute Note erhält. Auf nasser Fahrbahn ist der Goodyear klarer Testgewinner: ultrakurzes Bremsen (31,7 Meter von 80 auf 0 km/h), ausgezeichnete Beständigkeit bei Aquaplaning und tadellose Straßenlage. Das Fahrzeug bleibt selbst in engen Kurven perfekt steuerbar. Auf winterlicher Fahrbahn behauptet sich der Reifen ebenfalls: gute Traktion auf Schnee, effizientes Bremsen auf vereister Fahrbahn (16,7 Meter von 20 auf 0 km/h) und präzises Handling auf verschneiter Strecke. Der Fahrer behält selbst in schwierigen Situationen stets die Kontrolle. Anzumerken sind jedoch leichte Schwächen beim Handling auf trockener Fahrbahn.
Der Goodyear überzeugt auch in der Umweltbilanz. Der in Deutschland hergestellte Winterreifen hat eine Laufleistung von geschätzten 76.500 Kilometern. Er zeichnet sich aus durch sehr geringen Abrieb (50 mg/km/t), geringes Gewicht (9,2 kg) und niedrigen Verbrauch (5,8 l/100 km). Ein leistungsstarker Reifen, der nachhaltig und umweltfreundlich ist.
Michelin Pilot Alpin 5: Präzision für mehr Sicherheit
Gesamtbewertung: 2,1 – gut
Der Michelin Pilot Alpin 5 hebt sich in diesem Test durch ausgezeichnete Fahrsicherheit und sein ausgewogenes Umweltprofil hervor, weshalb er in der Gesamtbewertung die Note „gut“ erhält. Der Reifen ermöglicht auf trockener Fahrbahn präzises und reaktives Lenken und sorgt für ein hervorragendes Gefühl am Lenkrad. Selbst bei Ausweichmanövern bleibt das Fahrzeug stabil und ist einfach zu steuern. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h bietet er den kürzesten Bremsweg unter allen getesteten Reifen. Bei Regen bestätigt der Pilot Alpin 5 seine Stärken: Er sorgt für sehr effizientes Bremsen und hält sicher die Spur. Einige Einschränkungen lassen sich beim Aquaplaning längs feststellen, aber insgesamt ist der Reifen sicher und wendig. Auf winterlicher Fahrbahn besticht der Michelin durch seine Traktion auf Schnee, sein Bremsen auf vereister Strecke und sein präzises Handling. Dank der wirksamen Kombination von Längs- und Querkräften sorgt er für ein stabiles und kontrolliertes Fahrverhalten.
In puncto Umwelt hebt sich der in Spanien hergestellte Reifen hervor durch eine hohe Laufleistung, einen geringen Abrieb und einen niedrigen Kraftstoffverbrauch. Einziger Nachteil: die Produktionsrückstände, die auf den ersten Kilometern in die Natur gelangen können. Der Reifen ist auch etwas schwerer als der Durchschnitt. Ein ausgewogener, leistungsstarker und langlebiger Reifen, der ideal für anspruchsvolle Fahrer geeignet ist, die in erster Linie auf Sicherheit und Zuverlässigkeit setzen.
Bridgestone Blizzak 6: ein zuverlässiger und wirtschaftlicher Winterreifen
Gesamtbewertung: 2,2 – gut
Der Bridgestone Blizzak 6 erzielt in diesem Test eine gute Gesamtleistung, sowohl in puncto Fahrsicherheit als auch im Hinblick auf den Umweltschutz.
Der Reifen ermöglicht auf trockener Fahrbahn präzises und reaktives Lenken mit gutem Gefühl am Lenkrad. Selbst bei Ausweichmanövern bleibt das Fahrzeug stabil und einfach zu steuern. Sein Bremsweg bei 100 km/h wird als sehr zufriedenstellend bewertet.
Bei Regen bestätigt der Blizzak 6 seine Vorzüge: effizientes Bremsen und gute Straßenlage. Der Reifen zeigt starke Leistungen beim Längs-Aquaplaning, schwächelt jedoch beim Quer-Aquaplaning, ohne die Sicherheit zu gefährden.
Auf winterlicher Fahrbahn punktet er mit guten Ergebnissen beim Bremsen auf Schnee und Eis sowie hinsichtlich der Traktion. Es fehlt ihm teilweise an Präzision in Kurven auf verschneiter Fahrbahn, weshalb nicht die beste Note in dieser Kategorie vergeben wird. Das Fahrverhalten bleibt aber trotzdem sicher und kontrolliert.
Der in Polen produzierte Reifen hebt sich bei der Umweltbilanz hervor durch eine hohe Laufleistung, geringen Reifenabrieb, ein geringes Gewicht und einen mäßigen Kraftstoffverbrauch. Ein ausgewogener, zuverlässiger Reifen, der für strenge Winter bestens geeignet ist.

Sechs Modelle heben sich deutlich ab und erhalten die Note „gut“ in allen Kategorien:
- Goodyear UltraGrip Performance 3
- Michelin Pilot Alpin 5
- Bridgestone Blizzak 6
- Dunlop Winter Sport 5
- Hankook Winter i*cept evo3 W330
- Continental WinterContact TS 870 P
Diese Reifen bieten eine hervorragende Bodenhaftung, kurze Bremswege (bis zu 31,7 Meter auf nasser Fahrbahn bei 80 km/h), präzise Straßenlage und hohe Laufleistung. Dank ihres geringen Abriebs und des mäßigen Kraftstoffverbrauchs sind sie auch eine umweltfreundliche Wahl.
Unsere Empfehlungen abhängig vom Einsatzzweck
- In der Stadt und im Umland: Entscheiden Sie sich für zufriedenstellende bis gute Reifen mit hoher Laufleistung und wenig Geräuschen (z. B. Michelin, Hankook).
- In den Bergen oder bei Schnee: Wählen Sie ein Modell, das auf verschneiter Fahrbahn bestens abschneidet, zum Beispiel den Syron Everest 2, auch wenn er Schwächen auf nasser Fahrbahn zeigt.
- Autobahn: Wir empfehlen ausgewogene und geräuscharme Reifen wie den Bridgestone Blizzak 6 oder den Continental TS 870 P.
Unsere Tipps für Reifenauswahl und Pflege
Vor dem Reifenkauf sollten Sie Ihr Fahrprofil genau bestimmen: Fahrten in der Stadt, lange Strecken, sportlicher Stil oder Urlaube in den Bergen. Um ein gleichmäßiges Fahrverhalten sicherzustellen, sollten Sie stets vier Reifen des gleichen Modells und Typs verwenden.
Überprüfen Sie regelmäßig den Reifendruck. Erhöhen Sie bei schwerer Ladung den Reifendruck entsprechend den Vorgaben des Fahrzeugherstellers in der Bedienungsanleitung. Montieren Sie bei unterschiedlicher Profiltiefe die besseren Reifen auf die Hinterachse: Sie sorgen für Fahrstabilität, insbesondere bei Kurvenfahrten.
Wir empfehlen, Winterreifen mit einer Profiltiefe von weniger als vier Millimetern sofort auszutauschen. So sichern Sie sich vor allem bei Aquaplaning noch eine Sicherheitsreserve. Entscheiden Sie sich möglichst für neue Reifenmodelle, um von technischen Weiterentwicklungen und Verbesserungen der Reifenhersteller zu profitieren.
Wichtiger Hinweis zum europäischen Reifenlabel: Es enthält nicht immer die reellen Leistungsdaten, insbesondere für das Fahren auf nasser Fahrbahn. Beim Reifenkauf sollten Sie darauf achten, dass alle vier Räder das gleiche Produktionsdatum (DOT-Nummer) haben. Sie sollten keine neuen Reifen kaufen, die älter als drei Jahre sind.