Im Jahr 2024 verzeichnete Luxemburg einen deutlichen Rückgang der Zahl der Verkehrstoten auf 18.
Die Großherzogliche Polizei hat in Zusammenarbeit mit dem STATEC und der Technischen Untersuchungsbehörde ihre Bilanz der Verkehrsunfälle für das Jahr 2024 vorgelegt. Die erste Feststellung ist ein Rückgang der tödlichen Unfälle um 31 % gegenüber 2023 sowie ein Rückgang der Zahl der Schwerverletzten um 11 %.
Konkret kamen 2024 18 Menschen auf den Straßen des Landes ums Leben (im Jahr zuvor waren es 26). Bei den Schwerverletzten verzeichneten die Behörden im vergangenen Jahr 308 Fälle, gegenüber 347 im Jahr 2023.
Die Zahl der Leichtverletzten, die bei der letzten Bilanz um 5 % zurückgegangen war, stieg hingegen um 5 % auf 1 144 Opfer gegenüber 1 087 im Jahr 2022. Damit lag sie auf dem gleichen Niveau wie 2022.
In ihrem Vergleich präsentierten Polizei und STATEC zudem Zahlen für einen längeren Zeitraum. Demnach ist die Zahl der Verkehrstoten innerhalb von zehn Jahren von 41 im Jahr 2013 auf 18 im Jahr 2024 zurückgegangen, während die Zahl der Schwerverletzten mit 273 im Jahr 2013 und 281 im vergangenen Jahr relativ stabil blieb.
Motorradfahrer: 50 % der Todesfälle
Mit neun Todesfällen pro Jahr waren Motorradfahrer 2024 am stärksten betroffen, was 50 % der registrierten Todesfälle entspricht. Es folgen fünf Autofahrer, drei Fußgänger und ein Lieferwagenfahrer. Unter den Schwerverletzten zählten die Behörden 114 Autofahrer, 76 Motorradfahrer, 41 Fußgänger und 43 Radfahrer.
Insgesamt zeigen die Zahlen einen Rückgang der Opferzahlen in jeder Kategorie, mit Ausnahme der Fahrradfahrer, bei denen die Zahl von 40 auf 43 gestiegen ist.
Trotz dieser positiven Entwicklung betonen die Behörden, dass Unfälle nach wie vor häufig sind und die Zahl der Leichtverletzten weiter ansteigt.
Frühling und Sommer sind unfallträchtiger als Herbst und Winter
Verkehrsunfälle weisen eine starke Saisonabhängigkeit auf. Ein Großteil der Unfälle ereignet sich im Frühjahr und Sommer: Zwischen März und Mai gab es 105 schwere und/oder tödliche Unfälle, zwischen Juni und August 103.
Im Herbst (56 schwere und/oder tödliche Unfälle) und im Winter (49) scheinen die Verkehrsteilnehmer hingegen vorsichtiger zu sein.
Geografisch betrachtet ist der Kanton Esch-sur-Alzette mit 73 schweren und/oder tödlichen Unfällen am stärksten betroffen. Es ist anzumerken, dass dies auch die Region mit dem höchsten Verkehrsaufkommen ist.
Auf dem zweiten Platz folgt die Region Luxemburg mit 50 schweren und/oder tödlichen Unfällen im gesamten Jahr. Capellen (35 Fälle), Grevenmacher (30 Fälle) und Mersch (27 Fälle) vervollständigen diese Rangliste.
Auch hier scheint die Jahreszeit eine Rolle bei den geografischen Risikofaktoren zu spielen. So war die Region Grevenmacher im Frühjahr 2024 mit 18 Fällen am unfallträchtigsten, gefolgt von der Region Diekirch mit 10 und der Region Luxemburg mit 13 Fällen. Im Winter gab es in den Regionen Grevenmacher und Diekirch hingegen insgesamt nur sieben schwere und/oder tödliche Unfälle. Die unfallträchtigsten Regionen waren Capellen (14 Fälle) und Esch-sur-Alzette (12).
Geschwindigkeit ist der Hauptrisikofaktor
Den Feststellungen und Untersuchungen der Behörden zufolge sind die Hauptursachen für schwere und tödliche Unfälle im Jahr 2024 zu schnelle Fahrweise, Verstöße im Zusammenhang mit Fußgängern sowie Fahren unter Einfluss von Alkohol oder Drogen.
Im Einzelnen:
- Überhöhte oder unangemessene Geschwindigkeit: 268 Fälle
- Verstöße im Zusammenhang mit Fußgängern: 186 Fälle
- Alkohol- oder Drogenkonsum: 183 Fälle
- Nichtbeachtung der Vorfahrt: 173 Fälle
- Unzureichender Sicherheitsabstand: 152 Fälle
- Überfahren der Sicherheitslinie: 96 Fälle
Diese Zahlen unterstreichen, wie wichtig Prävention und die Einhaltung der Verkehrsregeln sind, um die Zahl der Todesfälle weiter zu senken. Sie zeigen auch, dass Verkehrsteilnehmer noch immer zu oft riskante Verhaltensweisen an den Tag legen.
Dieser Trend wurde durch eine aktuelle Studie der ACL bestätigt. Aus dieser geht beispielsweise hervor, dass jeder dritte Autofahrer zugibt, schon einmal nach übermäßigem Alkoholkonsum Auto gefahren zu sein.
Bei einer Pressekonferenz zu diesem Thema betonte Yuriko Backes (DP), Ministerin für Mobilität und öffentliche Arbeiten:
„Der Rückgang der Zahl der Todesfälle auf unseren Straßen ist ein positiver Indikator. Dies zeigt, dass die in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen zur Verkehrssicherheit Früchte tragen. Aber jeder Todesfall ist einer zu viel, jeder Unfall ist einer zu viel! Dennoch zeigen uns die Statistiken zu schweren Unfällen, insbesondere zu Schwerverletzten, dass wir unsere Anstrengungen fortsetzen müssen, insbesondere durch den Nationalen Plan ‚Verkehrssicherheit 2024–2028‘. Die Verkehrssicherheit bleibt eine Priorität. Es ist unerlässlich, die Sensibilisierung fortzusetzen, unsere Infrastruktur anzupassen und unseren Kampf gegen riskantes Verhalten zu verstärken – sei es Geschwindigkeitsüberschreitungen, Fahren unter Alkoholeinfluss oder Ablenkung am Steuer. Unser Ziel ist klar: Wir wollen unsere Straßen für alle sicherer machen, unabhängig vom Verkehrsmittel.
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