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Vor genau 68 Jahren fand in Luxemburg die erste Ausgabe des Auto-Campings statt. Damals hatte die Fédération Internationale de l’Automobile (FIA) den ACL damit beauftragt, in Diekirch das erste internationale Treffen speziell für Camper zu organisieren. Ein Rückblick auf dieses außergewöhnliche Event.

Zwischen dem 24. und 31. Juli 1957 wurde im damals einzigen Auto-Camping-Zentrum Luxemburgs am Fuße des Härebiergs in Diekirch das erste internationale Treffen für Camper veranstaltet. Angeregt wurde die Idee von Ernest Funck, Hauptveranstalter und damals Vorsitzender der Abteilung Auto-Camping des ACL, sowie von Henry Cravatte, Bürgermeister von Diekirch und späterer Staatssekretär für Wirtschaft. In Diekirch kamen zu diesem Anlass 454 Camper aus zehn Ländern mit insgesamt 97 Wohnwagen und 48 Zelten zusammen.

In dem Artikel über das Treffen, der in der Herbstausgabe 1957 von „Auto Route“ – dem Vorgänger von „Autotouring“ – erschien, ist zu lesen, dass sich als Erster ein gewisser M. Walker im Empfangsbüro des ACL eingefunden hatte. Der aus Leeds stammende Camper hatte über 7.000 Kilometer von seiner Heimatstadt aus zurückgelegt. Seine Reise hatte ihn über den norwegischen Hafen Narvik, die Länder Finnland, Schweden, Dänemark und durch Norddeutschland bis hin nach Hamburg geführt, bevor er schließlich in Diekirch sein Zelt aufschlug. Der englische Journalist der Zeitschrift „The Caravan Club“ Bill Whiteman, der mit seinem Wohnwagen „Willerby-Vogue“ angereist war, wies nach seinem Besuch im Empfangsbüro auf „die erneut fantastische Organisation des ACL in Diekirch“ hin.

An dem einwöchigen Treffen nahmen Briten, Niederländer, Franzosen, Belgier, Luxemburger, Deutsche, Dänen, Schweizer und Portugiesen teil. Die größte Gruppe bildeten etwa 240 Personen aus dem Vereinigten Königreich. 233 von ihnen waren Mitglieder des „Caravan Club of Great Britain and Ireland“ bzw. des „Camping Club of Great Britain and Ireland”. Die zweitgrößte Gruppe nach Ländern umfasste 65 Niederländer, die mehrheitlich Mitglieder des „Nederlandse Toeristen Kampeer-Club“ und des „Koninklijke Nederlandse Toeristenbond ANWB“ waren. Die kleinsten Ländergruppen bestanden aus zwei Schweizer Campern, Mitglieder der „Fédération suisse des Clubs de Camping“, sowie aus drei Portugiesen der „Federeaçao Portuguesa de Campismo“. Aus dem Großherzogtum nahmen zehn Camper an dem Treffen teil, von denen acht dem Automobilclub Luxemburg angehörten.

Während einige Teilnehmer in beeindruckenden Fahrzeugen wie dem Carrson Caravan oder der „Freeman-Glencairn“ anreisten, nahmen andere Camper den Zug nach Diekirch. Ihre Koffer transportierten sie auf kleinen zweirädrigen Karren.

Ein geselliges Event

Neben den Campingfahrzeugen durfte bei diesem allerersten Treffen auch die Kultur nicht zu kurz kommen. Die Operettensängerin Mésy Faber, die lange Zeit die einzige luxemburgische Künstlerin gewesen war, die im Olympia in Paris auftrat, gab ein Konzert. Unter den 454 Teilnehmern befanden sich 127 Kinder, die sich auf den Rasenflächen des Veranstaltungsorts vergnügten und an einem Malwettbewerb teilnehmen konnten. Das Event endete am 31. Juli 1957 mit einem Abschlussbankett. Den Worten des damaligen Korrespondenten der englischen Zeitschrift „Autocar“ nach war das Treffen ein voller Erfolg. Er bezeichnete die gesellige Woche als „Jolly Affair“.