Als E-Auto-Fahrer können Sie sich nicht sicher sein, dass Sie Ihr Fahrzeug zu Hause mit Ökostrom aufladen. Zwar stammt der in Luxemburg erzeugte Strom zu mehr als 90 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Doch muss zusätzlich viel Strom aus den Nachbarländern importiert werden, deren Energiemix stark variiert.
Die Elektromobilität ist in Luxemburg auf dem Vormarsch. Damit das Fahren besonders klimafreundlich ist, sollten E-Autos bevorzugt mit Ökostrom aufgeladen werden.
Laut dem Luxemburgischen Regulierungsinstituts (ILR) stammte 2024 der in Luxemburg erzeugte Strom zu 90 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Zu verdanken ist dies vor allem dem starken Ausbau von Windrädern und Solarenergie in den vergangenen Jahren. Im Jahr 2024 erzeugten Windräder 467 GWh (2018: 255 GWh), während Photovoltaikanlagen 360 GWh (2018: 119 GWh) beitrugen.
Die Stromproduktion im Land ist im Hinblick auf den Verbrauch in Luxemburg aber eher gering. Sie deckt nicht einmal ein Viertel der Nachfrage (23,8 Prozent) ab. Dieser Anteil betrug 2018 lediglich 14,1 Prozent und ist somit zwar deutlich gestiegen. Luxemburg muss aber weiterhin in großem Umfang Strom aus Deutschland (2024: 2.814 GWh), Belgien (1.209 GWh) und Frankreich (892 GWh) beziehen.
Eurostat-Daten von 2023 zufolge ist der Energiemix dieser Länder sehr verschieden. In Deutschland ist der Anteil aus erneuerbaren Energien mit 54 Prozent hoch, gleich gefolgt von fossilen Brennstoffen mit 45 Prozent. Belgien erzeugt seinen Strom vor allem durch Kernenergie (41 Prozent), weniger durch fossile Brennstoffe (25 Prozent) und erneuerbare Energien (34 Prozent). Der in Frankreich produzierte Strom hat den geringsten CO2-Ausstoß (9 Prozent fossile Brennstoffe), jedoch hauptsächlich aufgrund der Kernenergie, die 64 Prozent ausmacht. Der Anteil erneuerbarer Energien ist mit 27 Prozent geringer als in den beiden Nachbarländern Belgien und Deutschland.
Diese Statistiken geben einen Hinweis darauf, welcher Strom im luxemburgischen Netz fließt. Allerdings lässt sich nur schwer beurteilen, ob der zu Hause verbrauchte Strom ökologisch ist oder nicht. Dies hängt beispielsweise von der Nähe zu einer bestimmten Energiequelle oder einem angrenzenden Land ab.
Strom lässt sich nur schwer speichern und nachverfolgen. Im Netz vermischt sich der Strom aus erneuerbaren Energien und anderen Quellen und kann danach nicht mehr unterschieden werden. In der Nähe eines Windparks zu wohnen oder beim Versorger einen grünen Stromtarif zu wählen, ist daher keine Garantie dafür, dass Ihr Heim tatsächlich mit Ökostrom versorgt wird.
Wenn Sie jedoch ein umweltfreundliches Stromangebot wählen, stärken Sie den Sektor der erneuerbaren Energie. Mit steigender Nachfrage können die Erzeuger ihre Produktion nachhaltiger gestalten, und neue Ökostromanbieter können sich am Markt etablieren. Sie leisten somit einen Beitrag zur Energiewende und erhöhen letztlich den Anteil von grünem Strom beim Aufladen Ihres Elektrofahrzeugs.