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Im Jahr 2023 lag die Durchfallquote bei der praktischen Führerscheinprüfung in ganz Luxemburg bei 45 %, während die theoretische Prüfung zu 74 % bestanden wurde. Diese Statistik zeigt, dass das Fahren für junge Menschen, die ihren Führerschein machen möchten, nach wie vor eine entscheidende und komplexe Herausforderung darstellt. Daher stellt sich die Frage nach der Fahrausbildung, insbesondere bei den Jüngsten. Angesichts dieser Schwierigkeiten plädieren einige für eine Reform des Ausbildungssystems mit mehr Fahrstunden. Andere verweisen auf veränderte Gewohnheiten: Durch die kostenlose und effiziente Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel seien junge Menschen einfach weniger motiviert, das Fahren zu lernen. Abgesehen von diesen Überlegungeninwieweit kann Kartfahren einen Mehrwert für den Erwerb des Führerscheins bieten? Es sei daran erinnert, dass die durchschnittlichen Kosten für den Führerschein bei etwa 1.600 Euro liegeneine erhebliche Investition, die dazu veranlassen sollte, alle Chancen zu nutzen und andere Wege zu erkunden. 

Was wäre, wenn Kartfahren dabei helfen würde, den Führerschein zu machen? 

Als erste Stufe des Motorsports kann Kartfahren eine interessante pädagogische Alternative zur Vorbereitung auf das Autofahren darstellen. Geschwindigkeitsmanagement, Vorausschau, Manöver – all diese Aspekte der Fahrdynamik kommen beim Kartfahren täglich zum Tragen. Zu diesem anspruchsvollen Sport kommen noch Disziplin und Konzentration hinzu. 

Über diese technischen Fähigkeiten hinaus tragen Stress- und Emotionsmanagement ebenfalls dazu bei, sicherere und umsichtigere Fahrer auszubilden – ähnlich wie im allgemeinen Leistungssport. 

Der Motorsport lehrt Disziplin, Verkehrsregeln ... und beim Kartfahren vielleicht sogar noch mehr.

Sam Massard - Vizepräsident des Karting Club Luxemburg

Während fast jeder zweite Führerscheinbewerber die praktische Prüfung nicht besteht, sehen einige im Kartfahren ein originelles Mittel, um sich besser vorzubereiten. Weniger stressig, mehr Spaß und die Möglichkeit, schon in jungen Jahren anzufangen – dieser Motorsport könnte sich zu einem unerwarteten Verbündeten zukünftiger Autofahrer entwickeln. 

Im Jahr 2024 haben laut Zahlen des Ministeriums für Mobilität 74 % der Kandidaten die theoretische Prüfung bestanden, aber nur 53 % die praktische Prüfung. Eine Diskrepanz, die Fragen aufwirft. 

In den letzten vier Jahren haben laut Daten des Statec durchschnittlich 6.265 Personen die Führerscheinprüfung zum ersten Mal abgelegt. Die praktische Prüfung ist nach wie vor ein gefürchteter Moment: Die Kandidaten müssen nicht nur die Straßenverkehrsordnung beherrschen, sondern auch mit ihrem Stress, dem Verkehr und manchmal auch mit dem unvorhersehbaren Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer fertigwerden. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Fahrschüler die Nerven verlieren, zögern, zu langsam oder zu schnell fahren und Fehler machen, die zum Durchfallen führen. 

Daher ist Kartfahren eine interessante Alternative, insbesondere für jüngere Menschen. Um besser mit Stress umzugehen, sich an die Geschwindigkeit zu gewöhnen, vorausschauend zu fahren, zu manövrieren und ein Fahrzeug zu kontrollieren, bietet Kartfahren ein ideales Trainingsgelände. Alle Aspekte der Fahrdynamik sind hier vorhanden. Es erscheint daher sinnvoll, diese Disziplin als ergänzendes pädagogisches Instrument für das Fahren zu betrachten – das darüber hinaus eine lehrreiche Sportart ist. 

Für alle zugänglich! 

„Der Motorsport lehrt Disziplin, Lebensregeln und Verhaltensregeln. Und ich denke, dass dies beim Kartfahren noch ausgeprägter ist als in anderen Sportarten“, bestätigt Sam Massard, Vizepräsident des Karting Club Luxembourg, der Mitglieder im Alter von 6 bis 57 Jahren zählt. Er ist jedoch der Meinung, dass die Motivation der Schüler – insbesondere der jüngeren – nach wie vor das größte Hindernis für den Erfolg der Prüfung ist. 

Dieser Motorsport ist schon für Kinder ab 6 Jahren zugänglich und ermöglicht es ihnen, die Grundlagen des Fahrens zu erlernen – lange bevor sie auf der Straße fahren dürfen. Im Jahr 2025 zählt der ACL Sport 18 Mitglieder unter 18 Jahren bei insgesamt 32 Lizenzen – darunter der talentierte elfjährige Phillipe Massard, Sohn von Sam Massard, Vizepräsident des Karting Club Luxembourg. 

Aber Motorsportfahrer – so prestigeträchtig sie auch sein mögen – haben es nicht immer eilig, ihren Führerschein zu machen, wie die Formel-1-Legende Juan Manuel Fangio zeigt. Dieser machte seinen Führerschein erst nach seiner sportlichen Karriere – im Jahr 1961, im Alter von 51 Jahren!