Mit dem nahenden Winter wird die Sichtbarkeit für Radfahrer zu einer Priorität. Aber nicht alle Stirnlampen sind gleich. Der letzte Vergleichstest, der von mehreren europäischen Automobilclubs, darunter der ACL, durchgeführt wurde, hat elf Fahrradlampenmodelle mit einer angegebenen Leistung von 100 Lux in einer Preisspanne von 33 bis 199 Euro unter die Lupe genommen. Das Ziel: ihre tatsächliche Leistung, ihre Haltbarkeit, ihre Ergonomie und ihre Fähigkeit, ohne zu blenden zu leuchten, zu bewerten.
Bevor wir zum Thema kommen, ist es wichtig, die verwendete Methodik zu erläutern. Die Tests wurden gemäß den Kriterien der Norm DIN 33958 durchgeführt, wobei die Verfahren verschärft wurden, um den modernen Anforderungen gerecht zu werden. Jede Lampe wurde auf einem Standard-Trekkingrad, im Labor und auf dem Prüfstand getestet. Zu den Bewertungskriterien gehören:
- Handhabung und Installation: einfache Montage, Stabilität der Befestigung, Ergonomie der Tasten.
- Lichteigenschaften: Lichtstärke gemessen in Lux, Gleichmäßigkeit des Lichtstrahls, seitliche Sichtbarkeit.
- Betriebsdauer: im Maximal- und Sparmodus, mit Messung der Zeit bis zum Erlöschen.
- Aufladen: Art des Anschlusses (USB-C oder Micro-USB), Ladezeit.
- Wasser- und Stoßfestigkeit: Tests mit simuliertem Regen und Sturz aus 1,1 Metern Höhe.
Wie weit muss eine Fahrradlampe leuchten?
Gemäß den Normen ISO und DIN erfolgt die Bewertung der Beleuchtung in einer Entfernung von 10 Metern. Bei dieser Reichweite muss eine Lampe mit 100 Lux eine gleichmäßige Lichtverteilung ohne dunkle Bereiche oder übermäßige Lichtkonzentration bieten. Die ACL empfiehlt, den hellsten Bereich direkt unterhalb der Montagehöhe des Scheinwerfers auszurichten, um Blendung zu vermeiden. In der Stadt reicht eine Intensität von 30 bis 40 Lux in der Regel aus, um gesehen zu werden. Für Fahrten außerhalb von Ballungsgebieten auf unbeleuchteten Straßen ist hingegen eine Lampe mit 100 Lux und einer guten Lichtverteilung vorzuziehen, um die Sicherheit des Radfahrers und anderer Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten.
Elf getestete Modelle
Der Test zeigt erhebliche Unterschiede zwischen den Modellen. Einige glänzen durch ihre Homogenität und Ergonomie, andere enttäuschen durch Konstruktionsmängel oder eine Leistung, die hinter den Versprechungen zurückbleibt.
So zeichnet sich beispielsweise die Trelock LS 760 I-Go Vision, obwohl sie nur 76 Lux statt der angegebenen 100 Lux misst, durch eine gleichmäßige Lichtverteilung, eine stabile Halterung und eine digitale Anzeige aus, die eine präzise Blendschutz-Einstellung ermöglicht. Er bietet fünf Helligkeitsstufen, eine Betriebsdauer von 12 Stunden und 15 Minuten im Energiesparmodus und kann dank seines USB-C/A-Anschlusses sogar als Powerbank verwendet werden. Er erhält die beste Note im Test: 2,2 (gut).
Im Gegensatz dazu wird die Lupine SL Grano, obwohl sie mit 196 € die teuerste im Test ist, für ihre automatische Helligkeitsreduzierung bei Überhitzung (Absinken auf 66 Lux), ihre komplexe Montage ohne mitgelieferte Halterung und ihre wenig intuitive Benutzeroberfläche abgewertet. Sie erhält eine Note von 4,3 (ausreichend).
Preis vs. Leistung: Überraschungen
Der Test zeigt, dass der Preis nicht immer gleichbedeutend mit Qualität ist. Die Lampe Fischer LED-Akku Frontlicht 110 Lux, die für 32,99 € verkauft wird, belegt mit einer Note von 2,3 (gut) den zweiten Platz. Sie bietet eine Betriebsdauer von mehr als 21 Stunden im Sparmodus, einen Bewegungssensor, eine fünfstufige Batterieanzeige und eine Blendschutzfunktion über einen Schieberegler. Sie erreicht gemessene 96 Lux gegenüber den angegebenen 110 Lux. Modelle wie Busch & Müller IXON Rock (99,90 €) wurden hingegen aufgrund von Mängeln im Regentest, bei dem Wasser eindrang und das Gerät nach wenigen Tagen ausfiel, herabgestuft. Dennoch bietet es eine gute Ausleuchtung auf kurze und lange Distanz, eine Powerbank-Funktion und eine Betriebsdauer von 24 Stunden und 45 Minuten im Energiesparmodus.
Die drei besten Lampen im Test
Trelock LS 760 I-Go Vision
- Preis: 147,99 €
- Gemessene Lux: 76
- Leuchtdauer: 12 Stunden 15 Minuten (Eco), 4 Stunden 40 Minuten (Max)
- Aufladen: USB-C/A, 5 Stunden 15 Minuten
- Gewicht: 174 g
- Stärken: Digitalanzeige, Blendschutz, gute Lichtverteilung, stabile Halterung.
Fischer LED-Akku Frontlicht 110 Lux
- Preis: 32,99 €
- Gemessene Lux: 96
- Leuchtdauer: 21 Std. 40 Min. (Eco), 3 Std. 45 Min. (Max)
- Aufladen: USB-C, 4 Stunden 45 Minuten
- Gewicht: 122 g
- Stärken: Bewegungssensor, übersichtliche Anzeige, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Sigma Aura 100 USB Blaze Link
- Preis: 129,95 €
- Gemessene Lux: 95
- Leuchtdauer: 13 Stunden 50 Minuten (Eco), 5 Stunden 10 Minuten (Max)
- Aufladen: Micro-USB, 5 Stunden 20 Minuten
- Gewicht: 112 g
- Stärken: breiter Lichtstrahl, geringes Gewicht, Abbildung der Lichtverteilung auf der Verpackung.
Die drei roten Laternen
Lupine SL Grano
- Preis: 196 €
- Gemessene Lux: 66
- Leuchtdauer: 13 Stunden 10 Minuten (Eco), 2 Stunden 05 Minuten (Max)
- Aufladen: USB-C, 4 Stunden 20 Minuten
- Gewicht: 170 g
- Schwächen: instabile Helligkeit, keine Halterung im Lieferumfang enthalten, unübersichtliche Benutzeroberfläche.
Busch & Müller IXON Rock
- Preis: 99,90 €
- Gemessene Lux: 102
- Leuchtdauer: 24 Stunden 45 Minuten (Eco), 5 Stunden 30 Minuten (Max)
- Aufladen: 230 V, 2 Std. 20 Min.
- Gewicht: 154 g
- Schwächen: Versagen im Regentest, unvollständige Bedienungsanleitung.
Lunivo POLAR F100 Alu
- Preis: 54,95 €
- Gemessene Lux: 109
- Leuchtdauer: 4 Std. 45 Min. (Eco), 1 Std. 10 Min. (max.)
- Aufladen: USB-C, 2 Std. 30 Min.
- Gewicht: 129 g
- Schwächen: unzureichende Leuchtdauer, ungleichmäßiger Lichtstrahl, unpraktische Befestigung.
Fazit: Auswahl je nach Fahrstrecke
Dieser Test zeigt, wie wichtig es ist, eine Lampe zu wählen, die für den jeweiligen Verwendungszweck geeignet ist. In der Stadt reicht in der Regel eine Leistung von 30 bis 60 Lux aus. Für Fahrten außerhalb der Stadt sind eine gleichmäßige Lichtverteilung, eine gute Autonomie und eine stabile Halterung unerlässlich. Verbraucher sollten die Lampen im Geschäft testen, ihre Einstellung überprüfen, um Blendung zu vermeiden, und Modelle mit klaren Batterieanzeigen bevorzugen. Schließlich sind die richtige Installation und regelmäßige Wartung nach wie vor der Schlüssel zu einer effizienten und sicheren Beleuchtung.
Unsere Empfehlungen
- Der Bericht hebt mehrere wesentliche Punkte hervor:
- Die Lampen dürfen nicht blenden: Sie müssen für eine korrekte Lichtverteilung ausgelegt sein und mit Einstellanweisungen geliefert werden.
- Die Mindestleuchtdauer muss gemäß der Norm DIN EN 33958 im Sparmodus fünf Stunden betragen.
- Die Batterieanzeige muss klar und präzise sein: Eine einfache rote LED reicht nicht aus.
- Die angegebene Leistung (Lux) muss über die gesamte Lebensdauer aufrechterhalten werden, ohne dass es zu einer automatischen Reduzierung aufgrund der Temperatur kommt.
- Die Lichtverteilung muss breit, homogen und stabil sein, um eine gute Sichtbarkeit zu gewährleisten, ohne andere zu beeinträchtigen.
Und für kleine Budgets?
Für kleinere Budgets haben wir denselben Vergleichstest mit zehn LED-Fahrradlampensets mit etwa 30 Lux durchgeführt, die zwischen 30 und 50 Euro kosten.
Diese Modelle, die oft wegen ihres günstigen Preises gewählt werden, sind für den täglichen Gebrauch bestimmt, insbesondere für Kinder oder Gelegenheitsradfahrer. Aber sind sie wirklich effektiv, um zu sehen und gesehen zu werden?
Bei den Modellen mit 30 Lux muss die Beleuchtung ebenfalls auf 10 Meter Entfernung wirksam sein und eine gleichmäßige Lichtverteilung aufweisen. Der ADAC empfiehlt, dass der hellste Punkt in mittlerer Höhe auf einer Wand in fünf Metern Entfernung vom Fahrrad zentriert sein sollte, um Blendung zu vermeiden und eine gute Sichtbarkeit auf dem Boden zu gewährleisten. In der Stadt reichen 30 Lux in der Regel aus, um gesehen zu werden. Für Fahrten außerhalb von Ballungsgebieten ist jedoch eine leistungsstärkere oder besser verteilte Lampe vorzuziehen.
Von den zehn getesteten Sets erhielten zwei die Note „gut”, sieben wurden als „befriedigend” und eines als „ausreichend” bewertet. Im Detail geht das Set von Fischer als Testsieger hervor, dank seines Rücklichts mit Bremslichtfunktion, einer Betriebsdauer von zehn Stunden, guter seitlicher Sichtbarkeit und geringer Blendgefahr. Es erreicht gemessene 30 Lux, eine Betriebsdauer von 4,5 bis 9 Stunden 20 Minuten für den Scheinwerfer und eine klare Anzeige des Batteriestands über fünf LEDs.
Die drei besten Sets
Fischer – Akku-USB-LED Beleuchtungsset 30 Lux
- Bewertung: 2,3 (gut)
- Preis: 39,99 €
- Leuchtdauer: 9 Stunden 20 Minuten (vorne), 10 Stunden (hinten)
- Aufladen: Micro-USB, 4 Stunden 10 Minuten / 2 Stunden 40 Minuten
- Gewicht: 128 g
- Stärken: Bremslicht, geringe Blendung, klare Anzeige, gute Leuchtdauer.
Sigma – Aura 35 USB / Nugget II
- Bewertung: 2,5 (gut)
- Preis: 44,95 €
- Gemessene Lux: 54 (statt 35)
- Leuchtdauer: 10 Stunden 30 Minuten (vorne), 5 Stunden (hinten)
- Aufladen: Micro-USB, 3 Stunden / 1 Stunde 35 Minuten
- Stärken: gute Leistung, einfache Demontage, gute hintere Anzeige.
Mi Velo – Cube Pro
- Note: 2,6 (befriedigend)
- Preis: 39,90 €
- Leuchtdauer: 6 Stunden (vorne), 6 Stunden 50 Minuten (hinten)
- Aufladen: USB-C, 2 Stunden / 2 Stunden 20 Minuten
- Stärken: Bremslicht, geringe Blendung, vielseitige Befestigung.
Die leistungsschwächsten
Das Kit Decathlon ST510 erreichte trotz einer gemessenen Leuchtkraft von 30 Lux nicht die erforderliche Betriebsdauer von fünf Stunden im Sparmodus (nur 4 Stunden 20 Minuten) und erhielt daher die Note 4,2 (ausreichend). Sein Rücklicht wurde als schlecht sichtbar und die Batterieanzeige als schwer lesbar bewertet.
Unsere Empfehlungen
- Der Bericht hebt mehrere wesentliche Punkte hervor:
- Die Lampen dürfen nicht blenden: Eine gute Konzeption und eine präzise Einstellung sind unerlässlich.
- Die Mindestleuchtdauer muss im Sparmodus fünf Stunden betragen.
- Die Batterieanzeige muss klar erkennbar sein, idealerweise in Form einer LED-Leiste.
- Die Lichtverteilung muss breit, gleichmäßig und stabil sein.
- Die Abstimmung zwischen der Leuchtdauer von Scheinwerfer und Rücklicht ist entscheidend.