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Ein Blick auf das historische Bauvorhaben mit unserem ACL-Verkehrsexperten Alex Friedrich.

Autofahrer, Grenzgänger, Mitfahrer und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel haben es sicher bemerkt: Seit den Wochenenden vom 22. und 30. März 2025 ist die A3 die erste Autobahn des Landes mit drei Fahrspuren in jede Richtung. Der Abschnitt umfasst sechs Kilometer zwischen dem Gaspericher Kreuz und der Anschlussstelle Livingen.

Autobahn A3: Verkehr rollt auf drei Spuren

Die Bauarbeiten waren 2022 gestartet. 90.000 Fahrzeuge nutzen täglich diese wichtige Strecke, die von Luxemburg-Stadt in Richtung Frankreich führt. Viele Autofahrer litten in den vergangenen Jahren unter morgendlichen Staus oder stockendem Verkehr am Abend. Von nun an sorgt die dritte Spur für Erleichterung.

Sie ist für Fahrgemeinschaften (mindestens zwei Personen an Bord) und Busse reserviert, wobei regelmäßige Kontrollen und Strafen bei Verstößen vorgesehen sind. Ziel ist es, den Verkehr nachhaltig zu entlasten und gleichzeitig Fortbewegungsarten zu fördern, die umweltfreundlicher sind.

Im Sinne der Verkehrssicherheit liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in den Hauptverkehrszeiten – von 6 bis 11 Uhr und von 15 bis 20 Uhr – bei 70 Stundenkilometern. Außerhalb dieser Zeiten ist sie auf 90 Stundenkilometer begrenzt. Aktuell sind feste Schilder installiert. Im nächsten Jahr wird eine dynamische, elektronische Beschilderung eingeführt. Dann kann der Verkehr in Echtzeit geregelt werden.

Der Übergang zu den drei Fahrspuren erfolgte in zwei großen Schritten an den Wochenenden vom 22. und 23. März und vom 29. und 30. März. Weitere Arbeiten sind geplant: Der dreispurige Ausbau soll bis 2030 bis zur französischen Grenze fortgesetzt werden, sodass der Verkehr auf der A3 noch flüssiger läuft.

Einige wichtige Besonderheiten sind zu beachten: In Richtung Luxemburg-Stadt ist ab der Aire de Berchem eine zweite Fahrspur ausschließlich für Busse vorgesehen, um ständige Verkehrsbehinderungen zu beseitigen. Der Standstreifen verschwindet auf diesem Abschnitt und wird durch punktuelle Nothaltebuchten ersetzt. In Richtung Frankreich endet die für Busse und Mitfahrgelegenheiten reservierte Fahrspur in Livingen. Autofahrer müssen an dieser Stelle besonders aufmerksam sein und sollten sich nach dem Reißverschlussverfahren einordnen, um Staus zu vermeiden.

Das Projekt umfasst auch Umweltmaßnahmen wie die Installation von Lärmschutzwänden und die Einrichtung einer Wildtierbrücke.

Der Ausbau der A3 eröffnet somit ein neues Kapitel für einen flüssigen und nachhaltigen Verkehr.

Laut Alex Friedrich, Verkehrsexperte beim ACL, wird es eine Weile dauern, bis sich Nutzer der A3 an die neuen Begebenheiten gewöhnt haben. „Anfangs werden die Vorteile der neuen Fahrspuren nicht sofort wahrnehmbar sein“, meint er. Schwierigkeiten könnten beim Reißverschlussverfahren auftreten. „Autofahrer werden Zeit brauchen, um seine Funktionsweise zu verstehen. Die dritte Fahrspur stellt jedoch einen klaren Vorteil dar, wenn eine der klassischen Fahrspuren blockiert ist. So lassen sich Staus erheblich reduzieren.“ Er rät daher zu Geduld. Autofahrer sollten zu Beginn keinen „spektakulären Erfolg“ erwarten: „Die Maßnahmen werden mit der Zeit Früchte tragen.“ Er erinnert daran, dass die Baustelle noch nicht abgeschlossen ist und die Arbeiten bis 2030 fortgesetzt werden. „Das erfordert eine gewisse Toleranz, bevor die Vorteile des Projekts voll zur Geltung kommen“, meint er abschließend.