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Was können Sie uns über Ihren schwarzen MG TD erzählen?

Pierre Lévy: Der MG TD stammt aus dem Jahr 1951. Sein Name ist Jacqueline. Ich bin damit aufgewachsen, denn er gehörte meinem Vater. Der Wagen hat mich mein Leben lang begleitet, auch wenn er zehn Jahre lang im Conservatoire National de Véhicules Historiques (CNVH) in Diekirch und einige Jahre in der Garage meines Vaters gestanden hat. Ich habe das Fahrzeug 2016 wieder auf die Straße gebracht.

Ist er in gutem Zustand?

Er fährt sich sehr gut. Ich habe ihn Anfang März aus der Garage geholt und er ist nach sechs Monaten Stillstand sofort angesprungen. Die Karosserie ist tadellos mit originaler Lackierung! Der vorherige Besitzer hatte das Armaturenbrett verändert. Ich kenne dieses Auto aber nur in seinem aktuellen Zustand und will es gut erhalten. Natürlich muss es gewartet werden und jeweils zu Beginn der Saison müssen die verschiedenen Ölstände überprüft werden. Ein englischer Wagen, der kein Öl verliert, fährt sich nicht gut! Die Kabel sind manchmal recht spröde und manchmal geht eines kaputt. Aber das sind Lappalien. Der Wagen fährt einwandfrei.

Können Sie uns mehr über die Geschichte des Autos erzählen?

Das Auto ist ein echter Luxemburger, es war immer in Luxemburg zugelassen. Derzeit gibt es angeblich fünf MG TD, die stets hierzulande registriert waren. Das Fahrzeug gehörte einer Frau, die in die gleiche Schule wie meine Mutter gegangen war. Meine Mutter kannte das Auto daher schon, als mein Vater es entdeckte. Mein Vater hat es dann gekauft, als es fünf oder sechs Jahre alt war. Erst einige Jahre später hat er meine Mutter kennengelernt. Das Auto ist immer in der Familie geblieben. Es hat viele kleinere Mängel und von Beginn an wurden Anpassungen vorgenommen. Als ich klein war, bastelte mein Vater immer an den Autos herum. Aber ich durfte sie nicht berühren.

Haben Sie immer auf ihn gehört?

Ich entschloss mich eines Tages dazu, ihm zu helfen. Mit meinen damals drei Jahren nahm ich einen Hammer in die Hand und versuchte, meinen Vater nachzuahmen. Und dabei habe ich ein Loch gemacht. Auf der Fahrerseite gibt es ein MG-Logo, das da eigentlich nichts zu suchen hat. Das Logo verdeckt das Loch. Und es wird sicherlich immer dort bleiben. Ich könnte das Loch reparieren, aber ich möchte es als Andenken behalten.

Wie reagierte Ihr Vater?

Er war sehr wütend und hat mich als kleiner Mistkerl beschimpft. Dazu gibt es eine lustige Geschichte: Als ich fast 30 oder 40 Jahre später in den MG Car Club Luxemburg eintrat, sahen die älteren Mitglieder das Auto und fragten mich: „Du bist also der kleine Mistkerl, der ein Loch in den MG gemacht hat!“ Es ist amüsant, dass mein Vater diese Geschichte im Club erzählte und sich heute noch Leute daran erinnern.

Sie besitzen auch einen MG MGB. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Das Fahrzeug hat den Namen „Tun“, ein MGB GT, Baujahr 1975, mit einem 1,8-Liter-Motor und 95 PS. Sein Name geht auf seine Farbe zurück, Tundra Green. Ich nutze das Auto fast täglich. Es fährt einwandfrei und ist sehr angenehm beim Fahren.

Können Sie uns mehr über die Geschichte des Autos erzählen?

Es gehörte einem Freund, der es verkaufen wollte. An einem Abend haben wir ein bisschen gefeiert und ich sagte, dass ich das Auto, ohne es gesehen zu haben, kaufen wolle. Am nächsten Tag meinte mein Freund, er würde es verstehen, wenn ich einen Rückzieher machen wollte. Mir gefallen seine Karosserie, seine Linienführung und die Farbe. Das Auto ist heute in einwandfreiem Zustand, was anfangs aber nicht der Fall war. Mein Freund hat es vor dem Verkauf vollständig mit Originalbauteilen überholt. Der Motor und das Getriebe sind noch original.

Jacqueline kennt die ACL Classic Tour sehr gut, sie hat bereits fünf Mal daran teilgenommen.

Pierre Lévy

Ist die Wartung Ihrer Fahrzeuge einfach?

Die Mechanik ist recht einfach. Die Wartung ist daher relativ problemlos. Schwierig ist nur, eine Werkstatt zu finden, die über das nötige Know-how verfügt. Mit der Zeit schwinden die Kompetenzen. Glücklicherweise gibt es im Verein Mitglieder, die sich sehr gut mit der alten Mechanik auskennen.

Sie sind ein MG-Liebhaber. Was halten Sie von der Marke heute?

Sie hat nur den Namen übernommen. MG ist heute nicht mehr die englische Marke von früher und das Unternehmen ist ein ganz anderes. MG war die Marke der Freundschaft. Das hat sich verändert. Der Hersteller (inzwischen ein chinesisches Unternehmen) produziert nun Autos wie alle anderen. Sie sind zwei oder drei Jahre auf dem Markt, bevor das Modell wechselt, und ihre Lebensdauer beträgt nicht mehr 20, 30 oder 40 Jahre.

Fahren Sie Rallyes mit Ihrem MG?

Jacqueline kennt die ACL Classic Tour sehr gut, sie hat bereits fünf Mal daran teilgenommen. In diesem Jahr sollte sie auch wieder an den Start gehen. Ja, wenn ich Zeit dafür finde, nehme ich mit dem Wagen an Ausfahrten und Rallyes teil.

Sie möchten uns die Geschichte Ihres Oldtimers erzählen?
Kontaktieren Sie uns: autotouring@acl.lu