E-Autos sind 2025 „weiterhin finanziell im Vorteil“
E-Autos bleiben im Vergleich zu Verbrennern „finanziell im Vorteil“, versichert die Regierung. Zur Diskussion kam das Thema, da die Preise für Strom in diesem Jahr nach der teilweisen Aussetzung der Energiepreisdeckelung im Schnitt um 30 Prozent steigen. Ohne die von der Regierung beschlossene Beihilfe für Haushalte wäre der Strompreis sogar um stattliche 60 Prozent gestiegen.
Zusätzlich wurde eine neue Tarifstruktur für die Netznutzung eingeführt. Sie soll die gleichzeitige Verwendung von Geräten in einem Haushalt reduzieren und verhindern, dass während des Ladens eines Elektroautos auch noch Waschmaschine, Ofen und Herd laufen. Auf diese Weise sollen Spitzen im Verbrauch vermieden werden, die immer häufiger auftreten und teilweise zu Engpässen im Netz führen.
Die neue Gebührenstruktur scheint in Kombination mit den steigenden Strompreisen vor allem die Haushalte finanziell zu belasten, die Geräte bzw. Fahrzeuge nutzen, die zur Dekarbonisierung beitragen, zum Beispiel E-Autos und Wärmepumpen. Für diese Haushalte ist es schwer realisierbar, auf eine gleichzeitige Verwendung zu verzichten. Daher dürfte ihre Stromrechnung höher ausfallen.
Anstieg hängt vom Haushalt ab
Aus Statec-Daten geht hervor: Auch wenn der Strompreis für Privatkunden 2025 im Schnitt um 30 Prozent steigt, so wirken sich die Änderungen je nach Haushalt unterschiedlich aus, abhängig von den genutzten Elektrogeräten. Für einen mittleren Haushalt ohne Elektrofahrzeug oder Wärmepumpe, dessen Jahresverbrauch bei rund 3.900 kWh liegt, beträgt die Preissteigerung etwas weniger als 30 Prozent.
Haushalte mit Wärmepumpe müssen dem Statistikamt zufolge mit einem Anstieg von etwas mehr als 30 Prozent rechnen. Noch stärker betroffen sind Haushalte, die ihr Elektrofahrzeug an einer 11-kW-Wallbox laden – hier kann der Anstieg bis zu 50 Prozent betragen. Rund 35 Prozent mehr sind es für jene, die die Ladeleistung auf 3 kW begrenzen.

Elektrofahrzeuge bleiben rentabel
Lohnt sich ein Elektrofahrzeug angesichts dieser Preisentwicklung und im Vergleich zu einem Verbrenner überhaupt noch? Die Regierung bejaht dies, wenn man die staatliche Beihilfe berücksichtigt. Ihren Schätzungen zufolge sind die Kosten für einen Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem Elektrofahrzeug niedriger als mit einem Verbrenner, wenn sich der Jahresgesamtverbrauch auf rund 7.000 kWh beläuft.
Ein Haushalt mit einem Benziner zahlt im Jahr 820 Euro mehr als ein Haushalt mit einem Elektrofahrzeug, das mit 11 kW geladen wird, und 950 Euro mehr bei einer Ladeleistung von 5,5 kW. In geringerem Maße trifft dies auch auf einen Diesel zu: Hier liegen die Mehrkosten im Vergleich zu einem Elektrofahrzeug bei 530 Euro bei einer Ladeleistung von 11 kW und sogar bei 660 Euro bei einer Ladeleistung von 5,5 kW.
Die Regierung versichert, dass Nutzer mit „leistungsstarken Elektrogeräten“ (wie beispielsweise einem Elektrofahrzeug) den Kostenanstieg beim Strom begrenzen und Verbrauchsspitzen vermeiden können. Dies soll durch eine proaktive Steuerung ihres Verbrauchs gelingen, etwa indem sie Geräte nicht gleichzeitig nutzen oder die Ladeleistung des Elektrofahrzeugs reduzieren.

Chargy-Preise explodieren
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Autobesitzer über eine Wallbox verfügen. Die Beihilfe zum Strompreis wird nur Privathaushalten gewährt. Der Strom an den öffentlichen Ladestationen vom Typ Chargy wird seit dem 1. Januar 2025 nicht mehr gefördert. Die Anbieter des Ladeservices haben den Strompreisanstieg daher automatisch auf ihre Gebühren umgelegt.
Ein Beispiel dafür ist Sudstroum: „Auf staatlicher Seite wurde die Entscheidung getroffen, die Subventionierung der Chargy-Tarife einzustellen. Sudstroum hat daher die Preisstruktur für die Ladekarten E-Mobility entsprechend angepasst.“ Seit dem 1. März 2025 gelten neue Preise, erklärt der Stromanbieter. An Chargy-Säulen wurden sie von 36 Cent/kWh im Jahr 2024 auf 48 Cent/kWh in diesem Jahr erhöht, an SuperChargy-Säulen sogar von 48,50 auf 62 Cent/kWh. Dies entspricht einer Preissteigerung um fast ein Drittel. Enovos erhöhte den Preis zum 1. Januar auf 49 Cent/kWh an den Chargy-Säulen und auf 63 Cent/kWh an den SuperChargy-Säulen.
Diese Strompreise übersteigen deutlich die Kosten für das Laden an der Heimladestation, wo der Strompreis nach Angaben der Regierung dank der staatlichen Unterstützung für Haushalte weiterhin 28,2 Cent/kWh betragen soll. Unsicher ist, was nach 2025 geschieht. Die staatliche Beihilfe wird bis zum 31. Dezember gewährt und, soweit die Umstände dies erlauben, ab 2026 vollständig gestrichen.
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