Neben einer Portion Abenteuerlust gehört eine gute Vorbereitung zu jeder gelungenen Radreise. Die Wahl des passenden Fahrrads, eine durchdachte Routenplanung und die richtige Ausrüstung spielen dabei eine zentrale Rolle. Auch Ernährung, Übernachtung und Fragen zur Sicherheit sollten berücksichtigt werden. Die folgenden Antworten bieten eine kompakte Orientierung zu den wichtigsten Themen.
Welches Fahrrad eignet sich für eine Radreise?
Das hängt von Fahrstil und Route ab. Wer schnell und sportlich fährt, greift zum Rennrad, während Tourenfahrer mit Gepäck ein stabiles Reiserad bevorzugen. Gravelbikes bieten einen guten Kompromiss für vielseitige Strecken. Wichtig sind Aufnahmen für Taschen an Rahmen, Lenker und Sattelstange. Rucksäcke sollte man vermeiden. Ein Bike-Fitting kann helfen, die Ergonomie optimal anzupassen.
Welche Taschen gibt es?
Für klassische Radreisen eignen sich Gepäckträgertaschen – große Hinterradtaschen für Kleidung, Vorderradtaschen für Balance, Lenkertaschen für Kleinigkeiten. Beim Bikepacking nutzt man Sattel- und Rahmentaschen. Sie sollten wasserdicht, leicht und gut fixierbar sein. Wichtig: Sie dürfen nicht beim Pedalieren stören und sollten Platz für Trinkflaschen lassen. Lenkertaschen dürfen Brems- und Schaltgriffe nicht blockieren.
Welche Kleidung nehme ich mit?
Funktionale, leichte Kleidung, die sich dem Wetter anpasst. Weniger ist mehr – lieber regelmäßig waschen. Merinowolle bleibt lange frisch und trocknet schnell. Fahrradhosen mit Sitzpolster sollte man vorher testen. Bei Nachtfahrten erhöhen Reflektoren die Sicherheit. In Norwegen sind Warnwesten in Tunneln Pflicht.
Wie plane ich die Route?
Radfernwege und offizielle Routen wie EuroVelo oder digitale Tools wie Komoot oder BikeMap erleichtern die Planung. Dort sieht man Streckenbeschaffenheit, Höhenprofile und kann individuell anpassen.
Wie weit sollten Etappen sein?
Das hängt von Fitness, Gelände, Wetter und Gepäck ab. Anfänger starten mit 50 km pro Tag, erfahrene Fahrer schaffen 100-150 km. Regelmäßige Pausen und Ruhetage sind wichtig.
Wie ernähre ich mich unterwegs?
Morgens liefern Haferflocken und Obst Energie, mittags und abends sättigen Reis-, Nudel- oder Linsengerichte. Protein hilft der Muskelregeneration. Snacks wie Nüsse, Müsliriegel und Trockenfrüchte stabilisieren den Blutzucker. Viel trinken ist essenziell, am besten Wasser.
Wo übernachte ich?
Von Wildcampen bis Hotel ist alles möglich. Bei Hotels vorher klären, ob Fahrräder sicher untergebracht werden können.
Was gehört in die Reiseapotheke?
Blasenpflaster, Pflaster, Desinfektionsmittel, Schmerzmittel, Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden, Antihistaminika, Sonnencreme, Elektrolyte, Pinzette und eine kleine Schere.
Wie bereite ich mich vor?
Fahrrad checken: Bremsen, Schaltung, Reifen, Beleuchtung müssen einwandfrei sein. Eine Probefahrt mit Gepäck ist sinnvoll. Wichtige Reparaturen vorher üben – nicht überall gibt es passende Ersatzteile. Besonders Schaltaugen oder spezifische Bremsbeläge sollte man mitnehmen.
Was gehört in den Werkzeugkoffer?
Ein passendes Multitool, 2 Schläuche, Ventiladapter, robuste Mantelheber. Bei längeren Touren auch Ersatz-Bremsbeläge. Wer Platz sparen will, kann CO₂-Kartuschen mitnehmen. Die ermöglichen ein schnelles Aufpumpen ohne Anstrengung und sind besonders praktisch bei Pannen unterwegs. Der zu den Ventilen passende CO₂-Inflator (Adaptor) muss mitgeführt werden.
Welche Gefahren gibt es?
Andere Verkehrsteilnehmer sind das Hauptrisiko. In manchen Ländern können Straßenhunde aggressiv auf Radfahrer reagieren. Ruhiges Weiterfahren ist meist die beste Strategie.
Wie transportiere ich mein Fahrrad im Flugzeug?
Fahrradgeschäfte haben oft geeignete Kartons, oft kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr. An Orten, an denen viele Bikepacker in ein Flugzeug steigen sollte man sich frühzeitig einen Karton sichern.
Welche Schuhe und Pedale sind die besten?
Klickpedale verbessern die Effizienz, erfordern aber Übung. Wer unsicher ist, bleibt bei normalen Pedalen. MTB-Klickschuhe bieten den Vorteil, dass man damit auch gut gehen kann.
Welche Reifen brauche ich?
Das hängt von der Route ab. In steinigen oder dornreichen Regionen empfiehlt sich verstärkter Pannenschutz. Eine Beratung im Fachhandel ist sinnvoll.
Welche Lampen sind optimal?
Für den Stadtverkehr reichen 100-150 Lumen. Für dunkle Straßen und Waldwege sollten es 1000-2000 Lumen sein, um Unebenheiten zu erkennen.
