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Ob im Winter die Skier Platz finden sollen oder im Sommer das Gepäck der gesamten Familie: Dachboxen ermöglichen es, sperrige Gegenstände zu verstauen oder die Transportmöglichkeiten über den Kofferraum hinaus zu erweitern. Um Autofahrern die Wahl der passenden Box zu erleichtern, hat der ADAC kürzlich Modelle mit einem Volumen von rund 400 Litern getestet. Erstmals nahmen sich die Prüfer nicht nur Gepäckboxen von Zubehörherstellern, sondern auch von Autobauern vor.

Das Ergebnis: Zwar belegen hochpreisige Modelle die vorderen Plätze, doch finden Fahrer mit einem schmaleren Budget durchaus Alternativen zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis. Acht Gepäckboxen schneiden gut, drei befriedigend ab. Die beiden Modelle mit der Note Ausreichend wiesen insbesondere Mängel in der Crashsicherheit auf. Dabei prüften die Tester, wie sich die maximal beladene Box bei einem simulierten Crash bei 30 Stundenkilometern verhält.

Das Spitzentrio

Die ersten drei Plätze belegen die Ski- und Gepäckbox von Audi, die Motion 3 XL Low von Thule und die Dachbox M von Mercedes Benz. Sie liegen zwischen 830 und 900 Euro und gehören damit zu den teuersten im Test. Nur das BMW-Modell, das ebenfalls gut abschneidet, spielt in der gleichen Preisliga. Die drei Spitzenreiter erzielen allesamt sehr gute Ergebnisse im Crashtest. Die Note Gut erreicht Audi darüber hinaus beim Test der Fahreigenschaften, wozu etwa dynamische Ausweichmanöver und das Bremsen gehören. Insgesamt platziert sich das Modell als Testsieger. Thule und Mercedes Benz erhalten bei den Fahreigenschaften ein befriedigendes Ergebnis. Was die Spitzenreiter eint: Alle lassen sich gut händeln, also zu Beginn aufbauen, auf dem Auto montieren und beladen. Auch die Konstruktionsweise überzeugt. Den Probanden fiel allerdings das hohe Eigengewicht auf – die Boxen sind je rund 23 Kilogramm schwer.

Zahlreiche gute Ergebnisse

Weitere gut bewertete Dachboxen sind die Traxer 6.6 von Hapro, die Base400 von Kamei, die Casar L von Atera, die Dachbox 420 von BMW und die Bermude 300 von Norauto. Letztere kostet rund 350 Euro und ist damit eine gute Lösung für preisbewusste Fahrer. Sie wird von A.T.U vertrieben, ein Unternehmen, das Werkstätten in Deutschland betreibt und Fahrzeugzubehör anbietet. Das Filialnetz reicht in die deutsche Grenzregion. In dieser Preiskategorie müssen Nutzer beim Komfort ein paar Abstriche machen. So sind nur zwei Gurte enthalten und die Dachbox lässt sich nur an einer Seite öffnen. Die nutzbare Länge liegt bei knappen 170 Zentimetern. Winterurlauber sollten vorab prüfen, ob die eigenen Skier hineinpassen.

Eine Besonderheit betrifft die Dachbox von BMW: Zur Montage braucht es das Trägersystem des bayerischen Autobauers, das wiederum auf das Fahrzeugmodell angepasst ist. Wer also sein Auto wechselt, wird die Box nicht unbedingt weiterverwenden können oder bei der erneuten Anschaffung eines BMW gegebenenfalls neue Grundträger kaufen müssen.

Einschnitte beim Komfort

Ein befriedigendes Ergebnis erzielen die Spark 480 von G3, die Ski- und Gepäck-Box von Skoda und die Dachbox 340 von VW. Das G3-Modell ist mit rund 300 Euro das günstigste im Test. Positiv fallen das geringe Gewicht, die beidseitige Öffnung und der Laderaum auf, dessen Volumen sich gut ausnutzen lässt. Jedoch trat bei der Unfallsimulation mit vier Skier-Paaren im Inneren Ladung aus der G3-Dachbox, da der Plastikverschluss riss. Der Hersteller verweist darauf, dass die Dachbox nur für maximal drei Paar Skier zugelassen ist. Laut ADAC war diese Limitierung in der Bedienungsanleitung und in den Produktspezifikationen nicht eindeutig ersichtlich. Der Automobilclub empfiehlt, sich bei der Spark 480 auf maximal drei Paar Skier zu begrenzen.

Die Modelle von VW und Skoda überzeugen in ihrer Konstruktionsqualität, weniger positiv fiel aber das Handling auf. Unter anderem erwiesen sich die Montage und Demontage am Fahrzeug als aufwendig. Bei VW umfasst das gemessene Volumen 310 Liter statt der vom Autohersteller angegebenen 440 Liter.

Schlusslichter sind mit einem Ausreichend die EVOspace TEF XL von Northline und die Xtreme 400 von VDP. Sie schlittern in der Crashsicherheit geradeso an einem Mangelhaft vorbei. Auch wenn die Anforderungen der Tester oberhalb dessen liegen, was die Norm vorgibt: Bei beiden Boxen besteht laut ADAC die Gefahr, dass sie sich bei einem realen Unfall komplett lösen und Passanten verletzt werden. Außerdem brach beim Modell von VDP im Kältetest bei -20 Grad Celsius der Deckel. In diesem Test lassen die Prüfer einen 2,5 Kilogramm schweren Prüfkörper aus einem Meter Höhe auf mehrere Stellen der Dachbox fallen. Auch hier lagen die Anforderungen oberhalb der Norm.

Darauf sollten Sie bei der Nutzung achten

Lesen Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Autos nach, welche Dachlast zulässig ist. Ziehen Sie das Gewicht von Dachbox und -träger ab, um die verbleibende Zuladung zu berechnen. Wiegen Sie Ihre Reisegegenstände und verstauen Sie schwere Teile im Kofferraum. Sichern Sie Ihr Gepäck in der Dachbox mit Gurten und platzieren Sie weiche Teile vorne. Da Dachbox und Träger den Kraftstoffverbrauch erhöhen, sollten Sie sie abnehmen, wenn Sie sie nicht benötigen.