Wir haben 13 Fahrradträger für die Anhängerkupplung getestet, die für E-Bikes geeignet sind. Das Ergebnis: Es bestehen deutliche Unterschiede in Bezug auf Qualität, Sicherheit und Handhabung. Positive Überraschungen gibt es beim Preis.
Die Verkaufszahlen von Elektrofahrrädern steigen und damit passen sich Fahrradträger für die Anhängerkupplung an: Sie müssen schwerere Lasten tragen können und flexibel sein im Hinblick auf die unterschiedlichen Rahmenformen. Der ACL hat in Zusammenarbeit mit mehreren Automobilclubs in Europa 13 Modelle getestet, die zwei Fahrräder mit einem Gewicht von jeweils 30 Kilogramm transportieren können. Alle Modelle sind faltbar und mit E-Bikes kompatibel. Das Ergebnis: Es bestehen deutliche Unterschiede in Bezug auf Qualität, Sicherheit und Handhabung. Einige positive Überraschungen gibt es beim Preis.
Jedes Modell wurde mit zwei 30 Kilogramm schweren E-Bikes unter realen Fahrbedingungen geprüft. Die Tests wurden standardisiert durchgeführt. Sie umfassten dynamische Manöver (Notbremsung, Ausweichen bei 90 km/h) sowie Montage- und Demontagetests. Außerdem wurden die Materialqualität sowie die Sicherheit der Befestigungen beurteilt.
Die Modelle wurden nach drei Kriterien bewertet:
- Handhabung (40 Prozent): Montage, Faltmechanismus, Zugang zum Kofferraum, Transport.
- Qualität (40 Prozent): Materialien, Gewicht, Verkabelung, Diebstahlsicherung.
- Sicherheit (20 Prozent): Stabilität beim Bremsen, Überfahren von Schwellen, Ausweichmanöver.
Die 3 besten Modelle
🥇 Uebler i21 – 727 €
Der einzige Fahrradträger, der das Prädikat „sehr gut“ (Note 1,5) erhält. Er ist ultraleicht (13 Kilogramm) und zeichnet sich durch einen intuitiven Aufbau, ein minimales Packmaß (93 L zusammengeklappt) und eine ausgezeichnete Stabilität aus. Er ist jedoch auf zwei Fahrräder beschränkt und erfordert eine anfängliche Montage der Arme.
🥈 MFT compact 2e+1 – 448 €
Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Einfach zu montieren, dank seiner Gelenkarme mit vielen Rahmen kompatibel. Er kann auf drei Fahrräder erweitert werden. Gewicht: 17 Kilogramm. Die Klemmkraft an der Anhängerkupplung erfordert 47 Kilogramm.
🥉 Thule EasyFold XT2 – 691 €
Robust und gut durchdacht. Die Klemmen zur Fixierung der Bikes verfügen über eine Drehmomentbegrenzung, um die Fahrradrahmen zu schützen. Er wiegt 18 Kilogramm und erfordert ebenfalls eine Kraft von 47 Kilogramm für die Befestigung. Er ist nach Lieferung sofort einsatzbereit, eine Erstmontage ist nicht erforderlich.
Testprodukte | |||||||
Marke | Modell | Preis | Urteil | Gesamtnote | Qualität | Handhabung | Sicherheit |
40% | 40% | 20% | |||||
Uebler | i21 | 727 € | ++ | 1,5 | 1,7 | 1,5 | 1,0 |
MFT | compact 2e+1 | 448 € | + | 1,6 | 1,7 | 1,8 | 1,2 |
Thule | EasyFold XT2 | 691 € | + | 1,6 | 1,7 | 1,6 | 1,2 |
XLC | Azura Xtra WT VC-C10 | 469 € | + | 1,6 | 1,7 | 1,6 | 1,2 |
Norauto | E-Fit 200-2 | 400 € | + | 1,7 | 2,1 | 1,5 | 1,2 |
Oris | Tracc | 395 € | + | 1,7 | 2,0 | 1,7 | 1,0 |
Atera | Genio Pro Advanced | 627 € | + | 1,8 | 2,2 | 1,8 | 1,2 |
Hapro | Atlas Premium Xfold 2 | 425 € | + | 1,8 | 2,1 | 1,7 | 1,2 |
Westfalia | Bikelander Classic | 403 € | + | 1,8 | 2,0 | 2,0 | 1,2 |
Bullwing | SR7 | 325 € | + | 2,0 | 2,4 | 1,8 | 1,2 |
Eufab | Premium | 366 € | + | 2,2 | 2,6 | 2,2 | 1,2 |
Fischer | ProLine Evo | 283 € | O | 2,6 | 2,7 | 2,9 | 1,5 |
Menabo | Antares 2 | 327 € | O | 2,7 | 2,7 | 3,1 | 2,0 |
FIX 4 BIKE | |||||||
Thule | EasyFold XT2F | ++ | 1,4 | 1,7 | 1,3 | 1,0 | |
MFT | compact 2e+1 | ++ | 1,5 | 1,8 | 1,5 | 1,0 | |
Oris | Tracc | + | 1,6 | 2,1 | 1,5 | 1,0 |
Die Modelle am Ende der Liste
Fischer ProLine Evo – 283 €
Das billigste Produkt im Test, aber auch eines, das am umständlichsten zu handhaben ist: lange Erstmontage, keine Werkzeuge im Lieferumfang enthalten, aufwändiger Klappmechanismus. Gewicht: 18 Kilogramm. Gesamturteil: 2,6.
Menabo Antares 2 – 327 €
Zwar ist das Gewicht mit 17 Kilogramm angemessen, der Erstaufbau allerdings kompliziert und der Kraftaufwand beim Fixieren auf der Anhängerkupplung erheblich. Mit Rahmen mit großem Durchmesser ist er nur eingeschränkt kompatibel. Gesamtbewertung: 2,7.
Im Trend: mehr Sicherheit, bessere Handhabung und E-Bike-Kompatibilität
Der diesjährige Test zeigt, dass sich die allgemeine Qualität der Fahrradträger im Vergleich zu vorherigen Tests verbessert hat. Keines der 13 getesteten Modelle verursachte bei dynamischen Fahrmanövern (Bremsen, Ausweichen, Überfahren von Schwellen) Schäden am Fahrzeug, was auf ein hohes Maß an Sicherheit hindeutet. Selbst die am schlechtesten bewerteten Modelle sind beim Fahren insgesamt sicher.
Die Kompatibilität mit Elektrofahrrädern ist mittlerweile Standard. Alle getesteten Modelle können zwei Fahrräder mit einem Gewicht von 30 Kilogramm transportieren, was mit dem Boom von E-Bikes einhergeht. Einige Modelle sind jedoch nach wie vor durch die Breite der Schienen oder die Form der Befestigungsarme eingeschränkt nutzbar, insbesondere bei Rahmen mit großem Durchmesser oder aus Carbon.
Handhabung wird zu wichtigem Kriterium
Die besten Modelle zeichnen sich durch eine werkzeuglose Montage, ein intuitives Zusammenklappen, einen leichten Zugang zum Kofferraum und einen geringen Platzbedarf aus. Im Gegensatz dazu leiden die am schlechtesten bewerteten Modelle unter einer komplizierten Erstmontage, einem unpraktischen Faltmechanismus oder einem Befestigungssystem, das umständlich ist.
Das Gewicht variiert stark zwischen den einzelnen Modellen und reicht von 13 Kilogramm (Uebler i21) bis 21 Kilogramm (Atera Genio Pro). Dieses Kriterium ist für Radfahrer, die ihren Träger häufig nutzen, von entscheidender Bedeutung.
Die Fix4Bike-Befestigungssysteme wurden zwar außer Konkurrenz bewertet, erwiesen sich jedoch als überlegen in Bezug auf die Sicherheit und die Montage, die sehr einfach ist. Sie erfordern jedoch einen speziellen Kugelkopf, der bei neueren Fahrzeugen (Volvo, Tesla …) zunehmend verbreitet ist.
Qualität nicht immer eine Frage des Preises
Entgegen der landläufigen Meinung muss ein guter Fahrradträger nicht zwangsläufig mehr als 500 Euro kosten. Modelle wie der MFT compact 2e+1 (448 Euro) oder der XLC Azura Xtra (469 Euro) bieten eine hervorragende Leistung zu einem angemessenen Preis. Umgekehrt bieten einige teurere Modelle nicht immer einen entscheidenden Vorteil.
Spitzenmodelle wie der Uebler i21 (727 Euro) oder der Thule EasyFold XT2 (691 Euro) rechtfertigen ihren Preis durch eine leichtere Bauweise, weniger Platzbedarf, eine praktischere Handhabung und eine sorgfältige Verarbeitung. Die Integration von Technologien wie Arme mit begrenztem Drehmoment, eingebaute LEDs oder unterstützte Faltmechanismen wird immer häufiger, selbst bei Modellen im mittleren Preissegment.
Ein reifer, aber noch heterogener Markt
Der Markt für Fahrradträger für Anhängerkupplungen ist inzwischen recht breit, mit einem vielfältigen und im Großen und Ganzen zuverlässigen Angebot. Die Unterschiede liegen in der Ergonomie, der Kompatibilität mit Fahrrädern, der Handhabung und dem Komfort bei der Nutzung im Alltag.
Für regelmäßige Nutzer oder Besitzer schwerer Elektrofahrräder ist die Investition in ein gut bewertetes Modell eine kluge Wahl, sowohl im Hinblick auf die Sicherheit als auch auf die Zweckmäßigkeit. Für den gelegentlichen Gebrauch kann ein erschwinglicheres Modell ausreichen, sofern Sie vorab sichergestellt haben, dass es mit Ihren Fahrrädern kompatibel ist.
Was ist Fix4Bike?
Fix4Bike ist eine spezielle Trägerbefestigung: Die Anhängerkupplung verfügt über zwei Zapfen unterhalb des Kugelkopfs, in die der Fahrradträger einrastet. Dieses System erfordert eine kompatible Anhängerkupplung, die bei einigen Fahrzeugen (insbesondere Volvo und Tesla) bereits zur Standardausstattung gehört oder bei anderen als Sonderausstattung erhältlich ist.
Was hat unser Test ergeben?
Die drei Modelle (Thule, MFT und Oris) mit dem Fix4Bike-System wurden außer Konkurrenz getestet. Diese Modelle sind bis auf das Befestigungssystem identisch mit ihren Standardversionen. Insgesamt waren die Ergebnisse sehr positiv:
- Ultraeinfache und sichere Montage: Der Fahrradträger wird einfach auf die Anhängerkupplung gesetzt. Mit einem hör- und sichtbaren Einrasten erkennt der Nutzer, dass der Träger korrekt befestigt ist.
- Keine Montagefehler möglich: Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen, bei denen man die Spannkraft auf der Anhängerkupplung mit einem Hebel aufbringen muss, besteht hier kein Risiko einer Fehlbedienung oder schiefen Montage.
- Hervorragende Stabilität: Die Fix4Bike-Modelle erhielten die höchste Sicherheitsbewertung und lagen auf demselben Niveau wie die besten Modelle im Test (Uebler, Oris).
- Bequem: Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen, die manchmal bis zu 70 Kilogramm Gewicht zum Drücken des Hebels benötigen, erfolgt das Einrasten hier automatisch.
Fazit
Fix4Bike ist ein sichereres, schnelles und leicht zu bedienendes Befestigungssystem, vorausgesetzt, Sie verfügen über eine kompatible Anhängerkupplung. Es stellt eine wichtige technische Entwicklung im Bereich der Fahrradträger dar. Wir empfehlen diese Lösung eindeutig für Nutzer, die die Möglichkeit dazu haben.
Die getesteten Modelle und ihre Bewertung:
Sehr gut (Note ≤ 1,5)
- Uebler i21
Gut (1,6 bis 2,5)
- MFT compact 2e+1
- Thule EasyFold XT2
- XLC Azura Xtra WT VC-C10
- Norauto E-Fit 200-2
- Oris Tracc
- Atera Genio Pro Advanced
- Hapro Atlas Premium Xfold 2
- Westfalia Bikelander Classic
- Bullwing SR7
- Eufab Premium
Befriedigend (2,6 bis 3,5)
- Fischer ProLine Evo
- Menabo Antares 2